Der Ehrenhain, Seite 4 |
Es ist geschafft! Die Gedenksteine der Braunschweiger Traditionsverbände sind umgesetzt! Seit Ende des Jahres 2011 war bekannt, dass durch den Verkauf des Geländes Helmstedter Straße 1a, Alter Posthof, die Gedenksteine eine neue Bleibe haben müssen. Die Bemühungen seitens der Verbände waren vielfälltig, Politik und Stadt wurden eingeschaltet. Dann, als nach langer Zeit die Stadt Braunschweig günes Licht gab, kamen Ablehnungsanträge der Patei DIE LINKE und Änderungswünsche der Partei BÜNDNIS 90 DIE GRÜNEN (siehe Seite 3). Nach vielen Hin und Her hat der Rat der Stadt ein neues Aufstellungsareal benannt. Siehe Bild 1-3. Nach ca. 2½ Jahren war es endlich geschaftt! Wenn es auch zu Recht Bedenken gegen diesen Ort gibt, so ist doch kein Alternativstandort gefunden worden. Mögen sie hier nun ihre Ruhe finden und wir einen würdigen Platz für unser alljährliches Totengedenken am Volkstrauertag. Denn weit war ihr Weg, und immer wieder wurden die Steine an anderen Orten aufgestellt. Das Bild links zeigt die vielen Standorte der Gedenksteine des Panzer- bataillons 24. Erstmals aufgestellt 1969 in der Roselies-Kaserne, neu aufgestellt 1992 in der Heinrich der Löwe-Kaserne. Nach Aufgabe dieser Kaserne fanden sie 2002 Platz im ehem. Posthof an der Helmstedter Straße und nun ihren Endplatz nur wenige Meter außerhalb an der südwestlichen Ecke der ehemaligen Roselies-Kaserne. Mitte Februar 2014 erkannte ich eine Nummern-Kennzeichnung auf den Steinen im Posthof und sah gleiches im neuen Auftellungsareal. Am 26.02. erhielt ich die Nachricht, dass die Umsetzaktion angelaufen ist. Dieses war dem Vorstand der TGB leider unbekannt geblieben, wie sich am gleichen Tag abends bei der Sitzung der Verbandsleitung TGB heraustellte. |
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Der Transport der Steine wurde durch das Transportunternehmen Michael Köhler durchgeführt. Nach Aussage der zwei daran Beteiligten waren drei Fahrten mit einem Lkw 12 to dafür notwendig. Der Aufstellungstermin war ihnen unbekannt. Um diesen abzuklären, bat ich den Vorstand der TGB mir die Telefon- Nummer der Firma zu nennen. Diese wurde mir verweigert. Eine Begründung (nicht akzeptierbar) wurde genannt. Frau Raab von der Firma Köhler nannte mir freundlich den Termin 28.02.2014. An diesem Tag erfolgten die ersten Aufnahmen von der Aufstellung, die letzten am Montag, 03. März 2014 um 12:30 Uhr. Damit war die Umstellaktion abgeschlossen. 04.März 2014 Armin Lienstädt |
Schon gekennzeichnet stehen die Gedenksteine des Panzerbataillons 24 und des Panzerbatallons 23 (von links) noch im Posthof. |
Hier am neuen
Aufstellungsort erkennbar die halbkreis- förmige Anordnung
mit Blickrichtung der Ansichten der Steine nach Norden. |
Herr
Rüdiger Elbe hat gerade das Hebegeschirr um den letzten Stein gelegt, den Herr Axel Becker mit dem Bordkran zu Boden hievt. |
Da liegen sie, 11 Stück an der Zahl.
Nicht alle sind auf dem Bild erkennbar. |
Am
gleichen Tag ein Bild vom alten Aufstellungsort Posthof. Fast
gähnende Leere. Die 2 noch verbliebenen Steine, UlanenRgt von Schmidt und ReiterRgt 8, betreut von der TradGem PzAufklBtl 1, bekommen einen anderen Standort. |
Mit
einem halben Kilo Mett und Brötchen in der Tasche erschien ich
am Freitag am neuen Austellungsort, um die Aufstellaktion im Bild festzuhalten. Den Tipp mit dem Mett gab mir einer der Akteure am Tag des Umtransportes. Nach dem wir uns daran gestärkt hatten, wurde Beton für die Fundamente aus dem Betonmischwerk Cremlingen geholt. Das mittlere Bild zeigt den Aushub der ersten drei Fundamente für die Steine des Panzerbataillons 23 und des Panzerbataillons 24. Im letzten Bild sehen wir Herrn Michael Wantoch beim Aufstellen eines neuen Steines für das PzBtl 24, welcher nach erfolgter Beschriftung an die im Dienst verstorbenen Soldaten des Bataillons erinnern soll. |
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03.März
2014, 12:15 Uhr, Abräumen der Baustelle. Das Werk ist
vollbracht. Die 10 Gedenksteine -einer wurde wieder entfernt- der Braunschweiger Traditionsverbände sind aufgestellt. Nun fehlt nur noch das Herrichten der Grün- flächen und der Wege. Zu hoffen ist, dass Hunde in diesem Bereich an der Leine bleiben. Der krönende Abschluss wird die Aufstellung einer Hinweistafel sein. Darüber wird zu gegebener Zeit berichtet. |
Die Tafel mit Erläuterungen zu den Gedenksteinen ist noch nicht aufgestellt. Sofern nicht noch Änderungen am Text vorgenommen werden, wird dieser wie unten stehend auf der Tafel zu lesen sein. 14.03.2014 |
Die Stadt
Braunschweig war von
ihrer Unterwerfung durch die Braunschweiger Herzöge im Jahr
1671
bis zum Abzug der letzten Bundeswehreinheiten im Jahr 2003
Garnisonsstadt. Anfangs wurden die Soldaten noch in
Bürgerwohnungen einquartiert, bis in der zweiten
Hälfte des
18. Jahrhunderts die erste Kaserne in der Stadt geschaffen wurde. Von
da an wurden schließlich vierzehn Kasernen und viele weitere
Militäreinrichtungen im Stadtgebiet gebaut. Über 330
Jahre
lang bildeten Soldaten einen Teil des Stadtbildes und waren ein fester
Bestanteil der städtischen Gesellschaft.
Die den in der Stadt Braunschweig garnisonierten Truppenteilen angehörenden Soldaten, kämpften, litten und starben in Kriegen in Deutschland und im Ausland: In den Kabinettskriegen des 17. und 18 Jahrhunderts, wie dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763); als braunschweigische Subsidientruppen für fremde Mächte, wie für England im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1776-1783); als Wehrpflichtige in der Armee des Königreichs Westphalen in den Feldzügen Napoleons in Spanien und Russland (1809-1813); im Feldkorps Herzog Friedrich Wilhelms in Quatrebras und Waterloo (1815)-von Anfang an sind Braunschweiger Soldaten in den Kriegen Europas gefallen. Im Deutsch-Französischen Krieg (1870/1871) und im ersten Weltkrieg (1914-1918) nahmen Soldaten aus Braunschweig in großer Anzahl teil und erlitten in den blutigen Schlachten der West- und Ostfront große Verluste. In der Zeit des Nationalismus wurde die Garnison Braunschweig ab 1935 stark ausgebaut, neue Kasernen am Rande der Stadt errichtet und neue Einheiten aufgestellt, die im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) viele Tote und Verwundete zu beklagen hatten. Auch Braunschweiger Soldaten wurden für Hitlers rassistischen Vernichtungskrieg im Osten missbraucht, wie zuvor in den Kolonialkriegen des Deutschen Kaiserreichs. Mit der
Wiederbewaffnung der Bundesrepublik (1955) wurden
die alten
Wehrmachtskasernen von den Bundeswehrein- einheiten bezogen, die im
Kalten
Krieg die erste Verteidigungslinie der NATO in einer zu erwarteten
Aggression des Warschauer Paktes dasrstellten.
Krieg hat in allen Zeiten großes Leid über die betroffenen Länder und ihre Bevölkerung gebracht. Doch auch die Soldaten, die an diesen Kriegen teilnehmen mussten, sind zum großen Teil zugleich auch Opfer dieser Kriege. Den Braunschweiger Soldaten, die in den Kriegen der letzten 300 Jahre ihre Gesundheit und ihr Leben ließen, ohne an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen zu sein, wird an dieser Stelle erinnert. |
Das
Panoramabild
zeigt leider
nicht die richtige Ansicht. Die Aufstellung ist leicht
halbkreisförmig erfolgt, rechtes und linkes Ende
sind jeweils seitlich zum Betrachter gezogen. |
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