Das
Panzerbataillon 24 in DEDELSTORF Bericht 3 |
Schon
früh versuchte das Panzerbataillon 24 ein geeignetes Bataillonswappen zu erstellen.Viele Vorschläge sind dazu er- gangen, die aber alle keine Zustimmung fanden. Teils ent- sprachen sie nicht den Vorstellungen der Btl-Führung bzw. beachteten sie nicht die Grundsätze der Heraldik. Rechts sind ein paar der Entwürfe dargestellt. |
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Am 03.01.1961
trifft der zweite
Rekrutenjahrgang bei der 3. Kompanie ein. Auch diese sind nicht nur
für das Blt bestimmt. Mit Befehl BMVtdg, Fü H
III 8 -
Az: 10-30-25 vom 10.02.61 (Ergänzung zum Aufstellungsbefehl 530 H) wird die Personalstärke des Bataillons ab 01.04.61 auf 300 Soldaten erhöht. Ein neuer Stellenplan ist dafür erstellt. Noch ist kein Jahr vergangen und schon erfolgen zum 01.04.61 die ersten Versetzungen. Major Eichhorn, bisher stellv. BtlKdr, Hptm Wecke, KpChef der 2. Kompanie, verlassen das Btl. Dieses führt zu weiteren Umbesetzungen. Aus Munster wird zuversetzt Major Böhm, der die Stelle des stellv. BtlKdr besetzt. Die 3./- bekommt erneut Rekruten. Und schon wieder wird von einer Verlegung des Panzerbataillon 24 nach WESENDORF gesprochen. Und wieder wird das Vorhaben auf Intervention des BtlKdr´s zurück- gestellt. Am 13.07.61 feiert das Bataillon sein einjähriges Bestehen mit einer kleinen Parade vor dem BtlKdr im Beisein des BrigKdr´s, Oberst Berger, und vielen geladenen Gästen. Höhepunkt an diesem Tag ist das Eintreffen von Heinrich III von Kohlenbissen, ein mit einem Hubschrauber eingeflogenes auf diesen Namen hörendes junges Wildschwein, welches mit sofortiger Wirkung zum Maskottchen des PzBataillons 24 ernannt wird. |
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Die
Kompanie wird geführt von Hauptmann Dürkop. In der Mittte der zweiten Rotte - nur Helm und Gesicht von 165 cm Gesamtgröße sichtbar- der Verfasser dieses Berichtes. |
![]() Die Zeitungsausschnitte sind dem Isenhagener Kreisblatt -Sonnabend/Sonntag, 15./16. Juli 1961- entnommen. Der von mir unterstrichene Text scheint aus heutiger Sicht die Weitsicht der damals gesagten Worte zu bestätigen. |
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Der 22.07. ist ein
sehr
trauriger Tag für das gesamte Bataillon 24. Ein betrunkener
Soldat
wird in eine Arrestzelle eingeliefert und erhängt sich dort
mit
seinem Diensthemd an der Heizung. Sofort durch den TrArzt eingeleitete Rettungsmaßnahmen brachten keinen Erfolg. Im Juli 61 befiehlt die PzGrenBrig 2 die Teilnahme der 2. Kompanie an der Übung "Rheinfahrt", die am 24.08.61 auf dem TrÜbPl BAUMHOLDER stattfinden soll. Für die Verlegung der Ketten-Kfz ist der Transport mit der Eisenbahn vorgesehen. Natürlich läßt es sich der BrigKdr nicht nehmen, einige Tage vor Abmarsch die 2. Kp zu besichtigen. Hierzu eine kleine Anekdote. Die 2. Kompanie war auf dem PzAbstPl angetreten. Der Herr Oberst hielt die Begrüßungsrede und fragte danach den ZgFhr des 1. Zuges, was er bisher getan hat. Der ZgFhr: "Herr Oberst, ich bin der ZgFhr...", der Oberst winkt ab. " Ich will wissen, welchen Beruf Sie hatten". "Frisör", lautete die Antwort. Frage an den zweiten ZgFhr: "Und Sie?". Der ZgFhr nannte seinen erlernten Beruf, einen Handswerksberuf. Darauf der Oberst: "Ich will wissen welche Funktion Sie haben". Antwort: " Ich bin der ZgFhr..." Unsicherheit machte sich bei der angetretenen Kompanie bemerkbar. Und nun die abschließende Frage des BrigKdr: "Wer von Ihnen besitzt das Abitur?" Betretenes Schweigen, keine Hand streckte sich in die Höhe. Ein strafender Blick in Richtung KpChef, aber auch der hatte kein Abitur. Darauf die bestimmende Feststellung: "Keine Intelligenz dabei, dann muß es auch so gehen". Und es ging! Nach und nach treffen weitere KPz ein, die auf 2./- und 3./- verteilt werden. Im September tritt Hptm Scholze zum Btl und wird KpChef der 4. Kompanie, die aber erst mit Eintreffen der Rekruten am 16.11.61 aufgestellt wird. Lt Ritter wird zur 3./-, Lt. Faasch zur 2./- aus anderer Verwendung kommend zuversetzt.3./- wird nun Panzerkompanie und betreibt verstärkt Panzerausbildung. Weitere KPz treffen ein. Das Blt geht in der Zeit v. 13.03 - 26.03.62 geschlossen auf den TrÜbPl Munster, um das Schießen mit der Bordkanone zu üben. Panzermunition ist in großer Mengen vorhanden. |
Ich glaube an
dieser Stelle ist
es Zeit, etwas über das "Innenleben" unseres damaligen
Kampfpanzers M48 A2 zu schreiben und auch zu zeigen. Für die
"Alten" zur Rückbe- sinnung und für die heutigen PzSoldaten und andere Interessenten ein Einblick in die "Panzerei" vor ca. 45 Jahren. |
Zur
Verständigung innerhalb des Panzers war das Besatzungsmitglied mit seinem Sprechsatz, Funk, an einer im Panzer installierten Bord- sprechanlage angeschlossen. Für die Verständigung der Panzer unter- einander war eine Funkausstattug amerikanischer Bauart vorhanden, die aus verschiedenen Bausteinen bestand. ZgFhr- und KpChefPz besaßen für ihre Aufgaben also eine größere Anzahl verschiedener Bausteine. In der Kdt-Kuppel war das amerikanische FlaMG, Kal. 50 installiert, welche mitteles zweier Handkurbeln in Höhe und nach Seite bewegt werden konnte. Anvisiert wurde mittels einer speziell dafür vorge- sehenen Optik mit geringer Vergrößerung, mit der aber auch andere Ziele bekämpft werden konnten. |
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Die
richttechn. Ausstat- tung des KPz war für PzKommandant und Richtschütze unter- schiedlich. Dem Kdt standen für das Messen der Entfernung und dem Anvisieren des Zieles ein optisches Entfernungs- Meßgerät mit integrierter Zieleinrichtung mit 12- facher Vergrößerung zur Verfügung. Für das Richten des Turmes bzw. d. Kanone hatte er eine hydraulische Steuerungs- einrichtung mit der eine Übersteuerung des RS und auch eine Schußab- gabe möglich war. |
![]() Dem RS standen für das Zielen ein optisches Ziel- gerät und ein optisches Hilfszielfernrohr zur Vfg. Turm bzw. Kanone konnten mittels Handkurbeln oder hydraulisch bewegt werden. Um die unter- schiedlichen ballistischen Eigenschaften der versch. Munitionsarten zu berücksichtigen, war ein Bord- computer vorhanden. Fast alle Geräte waren mechanisch einander verbunden. Ein elektrischer Visierwinkelübertrager erleichterte das Anvisieren |
![]() In dem geräumigen Kampfraum fanden über 20 Patronen Kaliber 90 mm in Bereitschaftshalterugen Platz. Weitere waren im Bug verstaut. Dem Ein- satzzweck entsprechend bestand der MunVorrat aus Panzer- (verschiedene Arten), Spreng- und Nebelgeschosse. Auf dem Bild erkennbar grau die Nebel- (WP - White Phosphor), rechts davon die Sprengmunition. Für das koaxial gelagerte MG 3, Kal. 7,62 waren über zweitausend Schuß vorhanden. |
![]() Der Fahrerraum |
Das
Bataillon nimmt am 19.05.-25.05.62 mit allen Teilen an einer
BrigÜbg in SENNE teil und erhält dafür vom DivKdr ein dickes Lob. Doch kommt es dort zu einem Vorfall, der den BtlKdr zwingt, einen Offz des Dienstes zu entheben. Die Anzahl der Panzer ist am 08.07.62 auf 28 angewachsen. Am 24.07.-30.07. verlegt das Btl wieder auf den TrÜbPl BAUMHOLDER. Danach nimmt es an der BrigÜbung "Ratzeputz" teil. (Erläuterung zu Ratzputz: Dieses ist ein Getränk, welches in norddeutschen Landen von Männer zu allerlei Anlässen getrunken wird. Es brennt nicht nur in der Kehle, sondern auch im Glas). Unter dem Datum 14.09.62 erfolgt in der BtlChronik folgender Eintrag. "Der Tag der Verlegung nach BRAUNSCHWEIG steht endgültig fest. Es soll der 22.09.62 sein". Das ist ein Grund zu Feiern. Mit einem Ball verabschiedet sich das Btl von allen Freunden aus dem Raum OERRELER HEIDE. Viele Bilder davon belegen eine sehr fröhliche Feier. Am 15.09. verabschiedet sich der BtlKdr bei der Stadt HANKENSBÜTTEL. Nun laufen die letzten Vorbereitungen für die Verlegung auf Hochtouren. Geplant ist, das Btl im Landmarsch nach BRAUNSCHWEIG zu verlegen. |
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