Das Panzerbataillon 24 in Braunschweig
1966 bis Ende 1968
Bericht 7


Das Jahr 1966 fing mit einer Tragödie an. Der erst im Dezember 1965 entlassene Stabsunteroffizier S. erschoss mit einer entwendeten Dienstpistole am 25. Januar seine Verlobte und sich selbst.

Der 2. Winterball der Unteroffiziere der Roselies-Kaserne erfolgte im Februar. Obwohl Karnevalszeit, wurden die Wände des Mannschaftsspeisesaals von künstlerisch begabten Soldaten mit Darstellungen aus der griechischen Mythologie geschmückt. Leihgaben des Staatstheaters Braunschweig, unter anderem Dorische Säulen - natürlich aus Pappe- gaben dem Festsaal ein altertümliches Aussehen. Geladen waren wieder viele Gäste aus Braunschweig, Rautheim und den Patengemeinden.

Die Vorbereitungen für die Abgabe der KpfPz M 48 A2 liefen an. Aber noch während die Vorbereitungen liefen, wurde dem Bataillon die Teilnahme  an der Übung HAIDMÄRKER im März 1966 auf dem TrÜbPlatz Munster befohlen. Dass diese Maßnahme bei allen Soldaten des PzBataillons auf Unverständnis stieß, ist auch aus heutiger Sicht zu verstehen. Vor hohem Publikum wurden Mensch und Material aufs höchste gefordert. Und wie so oft brachen die Panzer durch den oberflächlich gefrorenen Boden in das darunter liegende moorige Gelände ein.

PzFahrt im Schnee
Pz im Moor
Pz ist wieder frei

Nach Überprüfung der Panzer M48 A2 durch das MatPrüfKdo des I. Korps, begann im Mai die Abgabe der Panzer, danach wurden die ersten KpfPz vom Typ Leopard
A1 dem Bataillon zugewiesen. Hochstimmung herrschte in der Kaserne, als die ersten Panzer aus deutscher Produktion in die Kaserne einliefen. Leider ist in der Chronik
kein Hinweis auf dieses besondere Ereignis zu finden. Geräte-, Schieß- und Fahrschulausbildung begannen für Führer, Unterführer und Mannschaften. Das war auch die
Schwerpunktausbildung für das Jahr 1966.


Am 17. Juni erfolgte wieder ein Arbeitseinsatz durch das Panzerbataillon 24 innerhalb von Braunschweig zu
Gunsten von bedürftigen Zonenflüchtlingen. Der Einsatz erfolgte an 7 Stellen. Rechts Bilder vom Entrümpeln
des Neustadtgrabens.
ArbEins 17. Juni
Die Müllberge

Einfahrt ins Tauchbecken
Hier der ZgFhr des 2.Zuges, OFw Lienstädt, der 2./24 bei der Enfahrt in das Teifwatbecken.
Im Tauchbecken
Nur noch wenig ist vom Panzer zu erkennen.
Noch vor Ablauf der Gewährleistung für die neuen
Panzer verlegte die 2. und 4. Kompanie auf den TrÜbPl
BERGEN/MUNSTER. Nach Fahren im schwierigen Gelände, Schießen mit der Bordkanone 105 mm und Tiefwaten, verlegte die 2. Kompanie am 10.12.66 in die Ortschaft Bröckel, um mit ihr eine Patenschaftsüber- nahme durchzuführen. Am 11. Dez. 1966 fuhren 2./-
und 4./- im Landmarsch in den Standort Braunschweig  zurück. Dieser Marsch führte durch die Stadt Braunschweig. Doch gab es im Vorfeld viele Hinder-
nisse zu überwinden. Teile der Stadtverwaltung und
der Polizei meldeten ihre Bedenken an. In einem Protesttelegramm beklagte sich SPD-Rats-
herr Erich Leitow beim VtdgMin Gerhard Schröder.

Pz in Bröckel
Links vor dem KpfPz Leopard Fw Hubert Brändel, der
sich in hervorragender Weise für das Zustandekommen der Patenschaft bemüht hat. Rechts GemDirektor Santelmann.
 Patenschaft
Im rechten Bild der Kommandeur des PzBataillons 24, 
Oberstleutnant Freiherr von dem Bussche-Haddenhausen,
bei der Abnahme der Durchfahrt der 2. und 4. Kompanie durch Braunschweig, Celler Straße. Links unten
Leserbriefe dazu.
PzParade

Leserbriefe zum Durchmarsch                              

                       Kdr-Wechsel
Am 03. Okt. 1967 wurde das Panzerbataillon 24 durch den BrigKdr,
Oberst  Görnandt, an den neuen BtlKdr, Oberstlt von Wietersheim,
übergeben. Von links:  Oberst Görnandt, Oberstlt v. d. Bussche, Oberstlt v. Wietersheim.

Das Jahr ging ohne weitere besonderen Ereignisse zu Ende. Aber es war das Jahr der Festefeiern, sie sind hier nicht alle erwähnt worden. Oder wusste der Chronikschreiber
nichts Wichtigeres zu berichten?

Ordensübergabe

Am 09. April 1968 wurde dem BtlKdr, OTL v. Wietersheim,
durch den französischen Militärattaché, General Vaillant, der
Orden Ordre National du Mérite verliehen.
Obwohl am 21. August 1968 Verbände der Sowjetarmee und Teile der Warschauer-
Pakt-Staaten in die CSSR einmarschierten,
verlegte das Bataillon am 03./04. Sept. 68
auf den TrÜbPl CASTLEMARTIN in
Wales, England. Das Panzerbataillon 24
war das 50zigste deutsche PzBtl, ent-
sprechend groß war das Interesse der
Medien. 16 Journalisten vieler großer und auch Zeitungen aus dem Braunschweiger Raum, hatten sich für dieses Ereignis ange-
kündigt.

Ich habe diesmal bewusst keine Mitteil- ungen der Braunschweiger Zeitungen hier eingepflegt, dafür einen gekürzten
Bericht der Bildzeitung.


Anmerkung: Der Verfasser dieser Seite ist
der Meinung, dass die Silhouette nicht die
eines deutschen Kampfpanzers ist. Hier
handelt es sich offensichtlich um einen Pz
sowjetischer Bauart vom Typ T54/55.
Man beachte die Kettenführung und die
Anordnung und Anzahl der Laufräder und die Anbringung des Fla-Maschinen-
gewehrs.
Walis

Sicherheitsbefehl So sah er damals aus, der Sicherheitsbefehl für die übenden Verbände.

Und sechs der im
Befehl genannten Soldaten gehören
noch immer unserer
TradGem PzBtl 24
an!
Am 28./29. Sept. 1968 fand in Goslar ein Treffen der Ehe-
maligen des PzRegiment 6 der Wehrmacht statt. Besonderer
Anlass war das Gedenken zum 80zigsten Geburtstag von
Generaloberst a. D. Heinz Guderian. Die Würdigung
erfolgte durch GenMajor a. D. Munzel.
     Da der Kdr des PzBtl 24 während des zweiten Welt- krieges Soldat im PzRgt 6 war, wurden zwecks Patenschaft- übernahme Kontakte aufgenommen und eine Übernahme
der Patenschaft durch das Panzerbataillon 24 vereinbart.
     An der Übung EXERCISE ETERNAL TRIANGEL IV
nahm das Btl im Rahmen der PzGrenBrig 2 mit Volltruppe
teil. Von 08. bis 16.10.68 übten rund 20 000 Soldaten in
den ÜbRäumen DETMOLD-HAMELN-HILDESHEIM-
BRAUNSCHWEIG und HANNOVER-BRAUN- SCHWEIG.
    Diese Übg mit Volltruppe führte querfeldein und war in
dieser Art neu für das Bataillon. Diese Übung, fordend,
 lehr- und erlebnisreich- war für mich die Krönung und das Ende meiner Dienstzeit als PzZgFhr und PzSchießlehrer.
Ich wechselte in die Truppenversorgung und wurde Truppenversorgungsbearberter.

Und zum Abschluss des Jahres am 21. Nov. 1968 errangen bei dem Geländeorientierungsmarsch der Unteroffiziere der PzGrenBrig 2 in der Gruppe A die 3. Kompanie
den 1. Platz, in der Gruppe B die 1. Kompanie den 2. Platz und in der Gruppe C die 4. Kompanie den 2. Platz.
                                                                                                                                                                                                                                                             A. Lienstädt
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